
Scheuermann schlägt Mack
Das deutsche Kickboxenereignis 1996 fand bereits im März statt. In der Mannheimer Multihalle stritten die besten Mittelgewichtler der konkurrierenden Verbände WKA und WAKO in einem Acht-Runden-Kampf um die Publikumsgunst. Aus dem hochklassigen Fullcontact-Match ging am Ende der zweifache WKA-Weltmeister Frank Scheuermann (Karlsruhe, Bulldog-Gym) als knapper Punktsieger über den vierfachen WAKO-Amateur-Weltmeister Ferdinand Mack (Mannheim) hervor. Obwohl Mack die ersten Runden deutlich dominierte konnte „Sharky“ Scheuermann durch eine gute Deckung und schlagstarke Boxkombinationen, mit denen er den Lokalmatadoren an den Rand des K.o. schlug, die Punktrichter beeindrucken. Beide kämpften mit Boxhandschuhen der Marke Top Ten. In einem Rahmenkampf gewann der Mannheimer Ex-Amateur-Weltmeister Ralf Kunzler den deutschen Meistertitel der PKO.


Er empfahl sich damit für einen internationalen Profititel innerhalb der großen Verbände, der voraussichtlich am 16. November 1996 an gleicher Stelle stattfinden soll.
ÖSTERREICHER PAWLAK WIRD PROFI-WM
Im Amateurkickboxen (IAKSA) zählen die Österreicher seit vielen Jahren zu den erfolgreichsten Kickboxern der Welt. Im Lager der bezahlten Faust- und Fußkämpfer, sind die Erfolge ähnlich den Profiboxen sehr mager. Ende September 1995 erkämpfte sich der in Wien lebende Pole Franky Pawlak als erster „Österreicher“ die Weltmeisterschaft im Kickboxen mit Lowkicks nach Version der WKA. In einem spannenden, und hart umkämpften Fight, erreichte der Herausforderer einen knappen Punktsieg über den Titelverteidiger Eval Denton aus England (Weltergewicht, -67 Kg). Im sehr attraktiven Lowkickkampf – in den Augen der Kontrahenten brodelte stehts das „Eye of the Tiger“ – holte Pawlak bis zu Schlußgong alles aus sich heraus und widerstand selbst den härtesten Lowkicks des Titelverteidigers.
Erst als er den WM-Gürtel in Händen hielt, brachen ihm die Beine weg. Er wurde kurz darauf ins Krankenhaus gebracht, wo ihm in einer Notoperation Blutgerinsel aus den Oberschenkeln entfernt wurden. Bereits wenige Wochen später konnte er das Training wieder aufnehmen.